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4. Tag der Fachsprachen und Philologien Berlin-Brandenburg zum Thema "Web 2.0 und Fremdsprachenunterricht"

Am 9. Mai 2009 fand nunmehr der 4. Tag der Fremdsprachen und Philologien statt zu einem mehr denn je aktuellen Thema „Web 2.0 und Fremdsprachenunterricht“ – veranstaltet von der Länderarbeitsgemeinschaft der HochschullektorInnen Berlin-Brandenburg (LAG BB) mit freundlicher Unterstützung der Zentraleinrichtung Sprachenzentrum der Humboldt-Universität zu Berlin und in dessen Räumlichkeiten. Im Jubiläumsjahr der LAG BB (15 Jahre!) fanden sich rund 40 Interessierte aus beiden Bundesländern zusammen, um an der Veranstaltung teilzunehmen.

Am Vormittag hat Prof. Dr. Bernd Rüschoff (Professor für Englische Fachdidaktik an der Universität Duisburg- Essen) den Begriff „Web 2.0“ definiert, visualisiert und mit Argumenten aus eigener Erfahrung in der Unterrichtsanwendung untermauert. Dabei beschrieb er die Philosophie als „Rolle und Nutzung, Diskussionsrunden von Studierenden auf verschiedenen Plattformen“, die Technologie als „soziale Netzwerke und Networking sowie kollaboratives Lernen“ und die Inhalte als „Weisheit der Vielen oder kollektive Intelligenz“. Des Weiteren hat Prof. Rüschoff konkrete Beispiele aus verschiedenen Projekten vorgeführt, viele nützliche Links dabei genannt und ist auf Wikis und Podcasts eingegangen, wo unabhängig von Zeit und Raum in Gruppen gearbeitet werden kann, wodurch Wissen akkumuliert wird und Leistungen erbracht werden, die darüber hinausgehen, was Einzelne bringen können. Web 2.0 sei offen gegenüber didaktischen Ansätzen und bereichere laut Schlusswort die Lernwelt.

Nach der Mittagspause führten Andreas Kraft und Wolfgang Zimmermann von der Zentraleinrichtung Moderne Sprachen der Technischen Universität Berlin das Projekt „SpeeDaF“ vor und erläuterten die Konzeption verschiedener Tools zum (Fach)Sprachenlernen. SpeeDaF besteht aus zwei Modulen: Lexikosmos und Fachsprache. Dabei funktioniert das erste Modul frei nach SAT (spreading activation theory), hier entstehen Wortnetze und weiter Kursnetze, die der Lehrer für den Lerner erstellt. Das zweite Modul eignet sich besonders gut zum Einüben der Wortverbindungen, die in einer Fachsprache teilweise anders besetzt sind als in der Allgemeinsprache.

Im Beitrag von Bruce Spear zum Thema „Social Software in TOEFL Classroom“ ging es u.a. um bookmarking, twitter und blogging, die zum Fremdsprachen lernen genutzt werden können, mögliche Strukturen und Aufbau von diesen Werkzeugen wurden gezeigt. Es wurde betont, dass es Regeln der Gestaltung eines Blogs gibt, die gelernt und umgesetzt werden kцnnen, ähnlich wie wir es vom Aufsatzschreiben kennen.

Zum Schluss stellten Gabriela Fernandes und Heike Müller-Seckin von der Zentraleinrichtung Kooperation – Wissenschaftliche Weiterbildung „Online Lehre lernen und Beispiele von Web 2.0 Anwendungen im Fremdsprachenunterricht“ vor. Die Weiterbildung besteht aus sechs Modulen mit den Themen „Einführung in die Online-Lehre“, „Online Kommunikation und Teletutoring“, „Didaktische Planung“, „Medientechnische Werkzeuge“, „Medienrecht“ und „Projektplanung“. Im Mittelpunkt stehe die Planung und Konzeption einer eigenen Lehrveranstaltung. „Der konstruktiv-kritische Blick auf die eigenen Lehrveranstaltungen und die der anderen, mit dem Ziel, einen sinnvollen Einsatz digitaler Medien zur Unterstützung der Lehre zu finden, machen den Kern der Qualifizierung aus“ so die Kolleginnen. Diese achtmonatige online-gestützte Weiterbildung findet im Rahmen des (durch den ESF mit geförderten) Verbundprojekts dimekon „Digitale Medien Kompetenznetz“ der HU Berlin, der HTW und der TU Berlin statt.

Die LAG BB bedankt sich herzlich bei allen Vortragenden für ihre interessanten Beiträge sowie bei den Teilnehmer/innen für die rege Beteiligung an den Diskussionen.

Dr. Tatjana Lischitzki